Goodbye & Traveling

Nach längerer Zeit, wollte ich mich nun noch einmal melden, damit ihr auch wisst, wo ich mich gerade herumtreibe ;). 

Am Freitag, den 12.07., war mein letzter Arbeitstag in der Wamatoschule. Schon die ganze Woche war ich unruhiger als sonst, da ich mir viele Gedanken gemacht habe über den Abschiedstag und wie ich diesen gestalte. Viel geschlafen hab ich in dieser Woche nicht und besonders Donnerstag Nacht habe ich nicht wirklich ein Auge zugemacht. Am Freitag morgen sprang ich früh aus dem Bett und packte meine ganzen Abschiedsgeschenke für die Kinder der nursery class, Standard I, Standard 6 und für die Lehrerinnen zusammen. 

Der letzte Tag in der Schule hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte viele Sticker, Namensschilder, für die Kinder dabei und Kinderschminke. Ich habe jedes Kind einzeln mit bunten Farben im Gesicht bemalt, bisschen wie eine maasai sahen sie aus. Da es ein Freitag war fehlten leider einige Kinder, wie jede Woche. Wir haben tolle Fotos gemacht und die Kinder sehen wunderhübsch aus mit den knalligen Farben im Gesicht. Sie haben es sehr genossen und Spaß gehabt. (Fotos folgen, sobald ich wieder in HH bin). 

Die Kinder haben mir jeweils ein Abschiedssong gesungen, der aus goodbye Teacher Theresa, bestand :). Einige Kinder fingen sogar an zu weinen und waren sehr traurig. Die Lehrerin betonte immer wieder, dass sie sich immer an mich erinnern wird, ich doch wiederkommen soll oder gleich hier als Lehrer anfangen soll und meinte ständig, wie sehr sie mich vermissen wird.

Die Nurserylehrerin schenkte mir ein großes Tuch und jeweils Kangas. Eine weitere Lehrerin, mit der ich nur ab und zu mal geplaudert habe, hat mir zwei Bilder einer Maasai gebastelt, die wirklich nach viel Arbeit aussehen und liebevoll gestaltet sind. Zum Glück hatte ich für die Lehrerinnen auch was dabei. 

Auf der einen Seite war es ein schönes Gefühl, dass die Lehrer und Kinder mich so vermissen werden. Auf der anderen Seite viel es mir daher umso schwerer tschüß zu sagen. 

Mit dem volunteer Jonas, der die meiste Zeit mit mir an der Schule war, sagten wir nochmal unser Standard 6 tschüss, die wir in den Ferien unterrichtet hatten. Wir spielten Bingo um ein paar Geschenkis und bekamen noch ein weiteres Ständchen. Ein paar Teenies wollten mich dann noch schnell heiraten, in Deutschland besuchen kommen und mich nicht gehen lassen:“teacher, don’t go“. 😉

Sehr amüsant war noch, dass ich die letzten Wochen täglich ungeschminkt in die Schule gegangen bin und heute das erste mal Wimperntusche an den Wimpern hatte. Die älteren Mädchen haben mich angestarrt und auf meine Wimpern gezeigt und fragten „Teacher, what is this?“. Im nächsten Moment wollte sie es dann natürlich gleich haben „teacher, give me color!“. 🙂 Thanks to Boris and Maybelline Jade. 

Mit Tränen in den Augen bin ich dann nach Hause geradelt und habe eigentlich erst am Wochenende realisiert, dass diese tolle & aufregende Zeit als Volunteer in Afrika nun vorbei ist. 😦 Gerne hätte ich noch länger gearbeitet, da es wirklich eine tolle Erfahrung war, weshalb ich jeden morgen mit Freude zur Schule gefahren bin. 

Mit einem der höchsten Adrenalinpegel, den ich je hatte gestaltete sich mein letztes Wochenende. Angefangen mit einer lustigen Party in Kunduchi, einem ganz Armen Fischerdorfviertel, wo eine kleine nursery Schule gibt, in der wir auch arbeiten. Das offene Restaurant dort wurde zu einem Partyraum umdekoriert und der Geburtstag eines Volunteers aus einer anderen Organisation (die eher nur Party machen und alle um die 18 sind) gefeiert wurde. Es war sehr lustig, aber zugleich auch ein komisches Gefühl, da man sonst hier arbeitet und die Einwohner des Dorfs um uns herumstanden und uns beobachtet haben. 

Weiter ging es damit, dass ich vor vier Stunden schlafen konnte und einen stressigen Samstag morgen hatte. Ein bisschen habe ich mich schon an die afrikanische Lebensweise angepasst und spontan am Freitag Abend noch nach Mastern im interkulturellen und sprachlichen Bereich gesucht, da mein Interesse dafür hier stark bestätigt wurde. Wie ihr wisst, bin ich ja sonst eher durchgeplant und das Gegenteil von Spontanität. 😉 Problem an der Sache: bewerbungsschluss Montag, ich in Afrika, Internet fällt natürlich aus, technische Probleme in meinem Bewerbungsaccount – Bewerbung war nicht möglich, Hotline am Wochenende nicht verfügbar, Motivationsschreiben erwünscht, Stromausfall und zuletzt noch das Limit des Wifi im guesthouse aufgebraucht!!!! Meine Armen Volunteerkollegen mussten einiges mit mir aushalten, denn ich würde immer nervöser und dann plapper ich ja umso mehr ;). 

Sonntag packte ich dann ab 6h – ja, ICH Nachteule bin zum Frühaufsteher mutiert – und schrieb nebenbei das Motivationsschreiben. Gegen 15h machte ich mich mit dem Bajaji auf dem weg zum Flughafen. Mit ein paar Hindernissen und komischen Fahrern, die mich zu zweit mitnehmen wollten (sollte man alos weißes Mädchen nie einsteigen), fuhr ich dann endlich mit einem mulmigen Gefühl so alleine zum AirPort. Nach länger Wartezeit kam Alex aber endlich an und der Bajaji Fahrer hatte zum Glück auch gewartet. 

Alex genoss seine rasante erste Bajajifahrt und war damit beschäftigt, die ganzen ersten Eindrücke zu verarbeiten und ich plapperte dem Armen jungen ein Ohr ab, aufgrund meines konstant hohen Adrenalinpegels und zusätzlichem Herzrasen. Ich wollte Imam  das Erlebte der vergangenen Monaten mitteilen, was natürlich noch machbar ist … Aufgrund des fehlendem Internets, haben wir noch bis spät abends die afrikanische Umgebung erkundet, so dass es mit der Bewerbung noch irgendwie klappt! 

Urlaubsreif sind wir dann am Montag mit meinen Freunden Steffi & Chris (die auch für ein Praktikum 3 Monate hier sind) und Steffi’s Bruder Johannes, mit dem Flieger nach Arusha geflogen. Dort haben wir eine traumhafte Safari mit Robert im Lake Manyara & Ngorongoro Crater erleben dürfen. Die Landschaft ist einzigartig und wir haben viele viele Tiere, zum Teil Seifert neben dem Auto, sehen können. Bis auf den starken Temperatunterschied (so kalt – hab mich wie im Skiurlaub gefühlt, waren es tolle Tage. So lange habe ich lang nicht mehr im Auto gesessen und die Straßen sind alles andere als gut ausgebaut hier 😉

Am Donnerstag, den 18.07., ging es mit dem Flieger auf die Insel Zanzibar. Nach eine Horror Unterkunft (Dreck, Flöhe, ekliges Bad) in Stonetown (Stadt der Insel), genießen wir nun ein traumhaftes Bungalow mit eigenem Pool an der Ostküste. Einziges Manko – eine Ratte vergnügt sich nachts an unserer Pasta! That’s Africa!

Morgen werden Alex und ich dann weiter Richtung Norden fahren, da die Anderen leider schon ihren letzten Urlaubstag hier haben. 

Am 1.8. geht es dann wieder Richtung Hamburg und dann folgen noch Bilder!

Hakuna Matata!!!

 

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